Für Prophylaxe und Vorsorge empfohlen
„Auch wenn ich phasenweise ein leenrbessvruicher Optimist bin hier habe ich doch gehf6rige Zweifel. Ihre Vorge4ngerin hatte ja auch trotz mehrerer eigener Kinder nicht die Realite4tsne4he erfunden gehabt ”
Für Kinderurologie empfohlen
„Hallo allerseits,ich mf6chte hier irckliwh niemandem unterstellen, nicht reflektiert, nicht nachgedacht zu haben. Ich mf6chte nur die andere Seite schildern – niemanden angreifen oder verletzen.Seit 8 Jahren habe ich selbst den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, als jfcngste von drei Schwestern. Meine e4ltere Schwester hat den Kontakt seit 3 Jahren beendet, die c4lteste he4lt an dem Kontakt fest – ist dadurch jedoch sehr belastet und leidet darunter. Und ich mf6chte gerne etwas zum Thema „Opfer-Te4ter“ erwe4hnen, was ich ffcr sehr wichtig halte. Ich habe den Kontakt abgebrochen, als ich 20 war. Die Entscheidung dazu war nahezu 15 Jahre gereift, denn das Mutter-Tochter-Verhe4ltnis beginnt ja nun einmal vom Anfang an. Und erst mit 20 hatte ich die Kraft, mich ffcr mich zu entscheiden. Bis dahin war es eine Que4lerei, die mich ffcr den Rest meines Lebens gepre4gt hat, die mich zu grodfen Teilen beziehungsunfe4hig sein le4sst, die mich davon abhe4lt, eine Familie zu grfcnden und selber Kinder zu bekommen. Meine Mutter hatte ihr Leben, hatte ihre Jugend. Ich mudf meines verteidigen und die Vorstellung noch einmal jung sein zu mfcssen, ist mir ein Graus. Beziehungsprobleme in diesem Bereich fangen he4ufig von Beginn des eigenen Lebens an, sind stets schleichend und in vielen Fe4llen wird die Zerstf6rung fcbersehen, die manches bei den Kindern hinterle4sst. Als ich in der Grundschule war hatte meine Mutter Kreislaufstf6rungen, sie kam zu mir in mein Zimmer und erkle4rte mir in ihrem Selbstmitleid, dass sie sich jetzt zum Sterben hinlegen wfcrde. Sie legte sich auf mein Bett und schlief ersteinmal, we4hrend ich als 6je4hrige in Panik durchs Haus gerannt bin, um etwas zu finden, das meine Mutter retten kf6nne. Als es ihr wieder gut ging, war all das nie wieder ein Thema – sie hat es vergessen, ich nicht. Solche Situationen gab es zahllose. Aus Sorge um ihre Kinder – eine ja an sich gutgemeinte Motivation! – hat sie uns stets Angst vor der Welt vor der Haustfcr gemacht, hat uns strenge Regeln aufgelegt, und viel kontrolliert. Das Ergebnis ist eine e4ngstliche junge Frau, die he4ufig von der Welt fcberfordert ist, die ihr Leben mehr als Zuschauer, denn als Teilnehmer verbringt. Die Furcht, die meine Mutter vermittelt hat, ist so grodf, dass ich mich fcberwinden mudf, in eine fremde Stadt zu gehen, Leute zu treffen, wegzugehen, Me4nner kennen zu lernen. Bis ich 16 war durfte ich das Haus so gut wie nie alleine verlassen, mit 17 dann war jeder, der einen auf der Stradfe angesprochen hat eine dcberforderung – und eine Beste4tigung ihrer These, dass die Welt schlecht ist. Leben will und mudf eben gelernt sein. Meine Mutter ist selbst voller Unverste4ndnis, wie ich sie verlassen konnte. Sie hatte doch stets nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Dabei ist die Lebenseinstellung „Ich habe immer alles ffcr meine Kinder gegeben“ auch ein Abwe4lzen von Verantwortung. Und ffcr ein junges Me4dchen unendlich erdrfcckend, denn ich habe immer die Sorgen und Nf6te meiner Mutter ffcr sie gelebt. Wir Kinder durften nie viel sagen. Und weinen, oder fcber die eigenen Geffchle reden wurde bestraft, weil sie empfand, dass wir keinen Grund zum klagen hatten. Sie hatte ja die Sorgen um uns. Sie hatte ja die Arbeit mit uns, sie hatte es ja schwer. Nicht wir Kinder. Und aus den Sorgen und c4ngsten eines Grundschulkindes wurden die einer Heranwachsenden, einer jungen Erwachsenen – die Regeln blieben. Ich bin heute noch nicht in der Lage, meiner Mutter in die Augen zu sehen, und ihr all das zu sagen, weil ich Angst vor ihr habe. Ich bin nun fast 30. Diese Angst war schon da, als die Fe4higkeit dazukam, sich zu e4udfern, mit ihr zu reden, sich vielleicht auf moderate Art zu wehren, ihr Grenzen aufzuzeigen. Ich hatte schon als Kind vor ihr Angst, weil das Prinzip mitgewachsen ist, allgegenwe4rtig war. Es sind tief verwurzelte Muster, erlernte Schemata – und ich kenne nichts anderes, denn sie war ja die einzige, wichtigste Bezugsperson der ersten Jahre. Ein Kontaktabbruch der Kinder, der plf6tzlich erscheint hat vermutlich eine Vorgeschichte, die – ffcr das Kind – ein lebenlang angedauert hat. Was wie aus heiterem Himmel erscheint, ist eine bittere, langgereifte Entscheidung, die – in meinem Fall – auch Jahre spe4ter keinesfalls schmerzfrei ist. Aber es war nicht nur die Entscheidung gegen meine Mutter, die der Antrieb war, es war die Entscheidung ffcr mich. Es gab nie eine Gespre4chsebene mit meiner Mutter, Bedenken wurden mit einer Stell-dich-nicht-an-Mentalite4t beiseite gewischt, Protestverhalten niedergeprfcgelt. Ein eingezogenes Genick war ein Grund, erstrecht draufzuhauen. Und auch, wenn ich mit 18 ein paar Zentimeter grf6dfer war als sie, genfcgte ihre Kf6rpersprache, um mich wieder auf Hfcfthf6he schrumpfen zu lassen. Es sollte nicht vergessen werden, das Kinder zu Beginn ihres Lebens niemand anderen haben, als ihr Mutter, es ihre Bezugsperson, ihr dcberlebensanker. Kurz gesagt: Es gibt ffcr die Kinder kein Entkommen in vielen Fe4llen. Mfctter sind alles, was sie erlernt haben. Aggression meinerseits richteten sich stets gegen mich selbst, aber jeder, der meine Mutter fragen wfcrde, wfcrde niemals von den Schnitten erfahren, die ich mir in die He4nde zugeffcgt habe. Er wfcrde eine freundliche alte Dame voller Unverste4ndnis treffen, die ffcr sich selbst ganz einfach die Erkle4rung gefunden hat, dass ihre Tf6chter undankbare Weiber, oder wie sie es nannte „Nieten“ sind. Sie hat niemals fcber sich selbst nachgedacht, nichts was fcber „ich habe halt auch Fehler gemacht“ hinausgegangen we4re, wollte Erkle4rungen nicht akzeptieren – und wfcrde niemals bereuen, niemals fassen, was sie angerichtet hat. Sicherlich ist der Grund „du zerstf6rst mich“ weit gefasst, aber es ist in vielen Fe4llen die passendste Beschreibung ffcr das, was zum Zeitpunkt der Aussage le4ngst geschehen ist. Ein derartiger Konflikt zwischen Mfcttern und Tf6chtern ist selten an etwas irckliwh festzumachen und darum auch ebenso schwierig zu fcberwinden. He4ufig sind es grundlegende Dinge, die in eingefahrenen Verhaltensmustern wurzeln. Verhaltensmuster, die so vertieft sind, dass sie von der Mutter gelehrt, vermittelt werden. Wie kf6nnte ich – um das Verhe4ltnis zu meiner Mutter zu verbessern – also zu ihr hingehen und sagen: Hf6r auf, du zu sein! Hf6r auf, bestimmen zu wollen, hf6r auf, dein Leben auf meine Schultern zu stellen! In Fe4llen aus meinem Bekanntenkreis ist es oft auch diese Form von Symbiose, in denen das Kind ffcr das Lebensglfcck der Mutter verantwortlich gemacht wird, die – gerade Tf6chter wie es scheint – zu solchen Schritten treibt. Se4tze wie „du bist alles was ich habe“ oder „wenn du weg bist, weidf ich nicht mehr, was ich tun soll“ mf6gen gut gemeinter Ausdruck von Mutterliebe sein, zerreidfen eine junge Frau aber vielleicht zwischen dem Wunsch, ffcr die Mutter da zu sein und dem Bedfcrfnis ein eigenes Leben zu ffchren. Es stellt eine Bindung her, die fcber das hinausgeht, was eine Mutter sein sollte. Sie ist kein Lebenspartner. Sie ist ein Orientierungspunkt, ein Leuchtturm im Hafen. Ich he4tte mir gewfcnscht, dass meine Mutter nicht all ihre c4ngste und Sorgen auf unseren Schultern ausgelebt he4tte, dass nicht die Verantwortlichkeit ffcr ihr Leben und Wohlergehen bei uns Kindern gelegen he4tte. Und obwohl ich mir bewusst bin, dass alles aus ihrer eigenen Unsicherheit und vielleicht sogar aus einer Borderlinestf6rung heraus entstanden ist, finde ich keinen Grund ffcr Versf6hnung, ffcr Langmut. Sie wird sich nicht e4ndern. Denn sie versteht es nicht einmal. Jeder Versuch ist gescheitert, jeder Brief wfchlte nur noch mehr Schlamm auf, jedes Gespre4ch, sie zu einer Therapie zu bewegen war ein Affront. Und ich mf6chte nicht mehr in diese Persf6nlichkeitssymbiose gezogen werden, in der man als Kind schon Projektionsfle4che ffcr die mfctterliche Wfcnsche, c4ngste und ungelebten Tre4ume war. Ich mf6chte nur mein Leben ffchren. Abschliedfend mf6chte ich erwe4hnen, dass ich mir Ihr Buch bereits bestellt habe und es sicherlich lesen werde. Ich wfcnsche allen Verlassenen viel Kraft – wobei ich dieses Wort auf Kinder und Eltern beziehen mf6chte.”