Obwohl bekannt ist, dass Männer wesentlich risikoreicher leben und deshalb auch früher sterben, werden die angebotenen Gesundheits- und Vorsorgekurse der Krankenkassen vom starken Geschlecht wesentlich weniger besucht als von Frauen. Bei durchschnittlich sechs Teilnehmern von Gesundheitskursen ist nur einer ein Mann. Diese Tatsache einzig und allein auf das Desinteresse des starken Geschlechts zu schieben, wäre zu einfach.
Es stimmt zwar, dass Männer erst dann zum Arzt gehen, wenn es fast schon „zu spät" ist, aber fest steht auch, dass die angebotenen Kurse und Präventivmaßnahmen insgesamt zu weiblich ausgerichtet sind. Anders gesagt: Oftmals sind diese Kurse schlichtweg falsch konzipiert oder überhaupt nicht für Männer gemacht.
Das ist doch in sich ein Widerspruch im Hinblick auf Gesundheitsförderung. Die Lebenserwartung der Männer liegt sechs Jahre niedriger als bei Frauen. Zudem gehen sie erhöhte Gesundheitsrisiken ein, sei es im Job oder in der Freizeit und obwohl das nichts Neues ist, werden sie mit gesundheitsfördernden Maßnahmen schlechter versorgt als Frauen. Doch warum ist das so?
Männer sind es nicht gewohnt, Schwächen zu zeigen. Ein echter Kerl weint nicht und ist hart im Nehmen. Tut was weh, rennen sie nicht gleich zum Arzt. Das vergeht schon wieder, ist alles nicht so schlimm. Allerdings geht das nur solange gut, bis es dann doch schlimm ist. Zudem sind Programme zur Gesundheitsförderung, die wirklich auf Männer zugeschnitten sind, immer noch Mangelware. Es wäre doch sinnvoll, Kurse anzubieten, die ihre Themen zum Inhalt haben. Also insbesondere Kurse mit Themenschwerpunkten zum beruflichen Alltag (Stressbewältigung, Burnout-Syndrom) oder spezielle Männerthemen. Denn das starke Geschlecht hat durchaus Angst vor Krebs oder Potenzstörungen und denkt über Schönheitsoperationen nach. Das ist doch auch ganz menschlich - und hat mit männlich oder weiblich absolut nichts zu tun.
Auch die Gesellschaft sollte hier umdenken und Männer sein lassen, was sie sind: Menschen! Gesundheit ist für alle das höchste Gut, da gibt es keine Unterschiede. Dementsprechend ernst sollten alle das Thema nehmen. Vor allem natürlich die Männer selbst!
Letzte Aktualisierung am 29.09.2011.