Beobachtungen haben ergeben, dass auf der Nordhalbkugel die Empfängnisrate im Winter niedriger ist als im Sommer. Zudem fällt Experten auf, dass in vielen Ländern die Fruchtbarkeit allgemein nachlässt, und vermuten einen Zusammenhang mit dem weltweiten Vitamin D-Mangel, der sich seit Jahren feststellen lässt - weitere Informationen auch unter www.vitamindmangel.net. Grund genug, eine Reihe von Studien zu diesem Thema anzustellen.
Vitamin D wird nur zu einem kleinen Teil aus der Nahrung bezogen. Die Grundversorgung erfolgt über die Aufnahme von Sonnenlicht und wird in der Haut gebildet. Das Medizinische Versorgungszentrum Heidelberg, „Synlab“, hat nun festgestellt, dass Vitamin D unter anderem auch den Testosteronspiegel beim Mann deutlich ansteigen lässt. Dabei sorgt ein hoher Testosteron-Wert für mehr Energie und auch erhöhte Libido.
Das ermittelten Studienleiter Winfried März und sein Team bei einer repräsentativen Untersuchung von 2300 Männern.
Während 80 Prozent des Vitamin D allein unter dem Einfluss von UVB-Strahlung vom Körper selbst gebildet werden, sorgen auch einige Nahrungsmittel für eine Ergänzung: Fetter Seefisch wie Hering oder Makrele, auch Milchprodukte und Eigelb oder Fleisch enthalten Vitamin D. Einen Mangel an UVB-Licht kann die Ernährung nicht ausgleichen.
In Heidelberg ermittelte man auch, dass die Vitamin D-Werte je nach Jahreszeit stark schwankten, und sich auch dieser Wechsel beim Testosteronspiegel von mitteleuropäischen Männern bemerkbar machen: Im März ist der Vitamin D-Pegel auf dem Tiefpunkt, im August ist er im Durchschnitt am höchsten.
Schon 15 bis 20 Minuten Sonnenlicht bei einem Spaziergang genügen in der Regel, um ausreichend Vitamin D zu bilden.
Auch bei Frauen wirkt sich Vitamin D auf den Hormonspiegel aus: Sie produzieren bei ausreichender Versorgung mehr Östrogen und Progesteron. Dagegen steigt ihr Testosteronspiegel an, wenn es an Vitamin D fehlt – das wiederum beeinträchtigt bei Frauen die Fruchtbarkeit. Bislang wurde auch festgestellt, dass das Sonnen-Vitamin bei Männern die Spermaqualität verbessert. Bei Paaren, die sich ein Kind wünschen, empfehlen Ärzte inzwischen vor dem Einsatz anderer Fertilitätsmaßnahmen einen Vitamin D-Test. Liegt bei einem der beiden Partner ein Mangel vor, verhelfen oft schon ein sonniger Urlaub oder die Einnahme hochdosierter Vitamin D-Präparate zum ersehnten Nachwuchs. Denn der Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeit und Vitamin D-Versorgung ist mittlerweile erwiesen.
Aktuelle Studien zum Thema sind derzeit in Österreich im Gange. Auch wird überprüft, ob die Einnahme von hochkonzentrierten Vitamin D-Präparaten tatsächlich ebenso wirksam ist wie die körpereigene Produktion unter dem Einfluss von Sonnenlicht.
aktualisiert am 07.10.2013