Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern. Mit dem Alter steigt das Erkrankungsrisiko. Deshalb sollten sich Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich einer Vorsorgeuntersuchung gegen Prostatakrebs unterziehen. Diese besteht aus einem PSA- Test und einer rektalen Tastuntersuchung. Derzeit nimmt nur jeder sechste Mann diese Früherkennungsmaßnahme wahr. Im Frühstadium ist Prostatakrebs gut heilbar. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, die Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren.
Für den PSA-Test wird dem Patienten Blut abgenommen. Anhand der Blutprobe wird die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) gemessen. PSA ist im männlichen Blut immer vorhanden, bei Prostatakrebs allerdings ist dieser Wert deutlich erhöht.
Bislang galt ein PSA-Wert ab 4,0 Nanogramm pro Milliliter Blut als ein deutliches Zeichen für Prostatakrebs. Allerdings ist nicht nur die Höhe des Wertes entscheidend, sondern auch der Anstieg. So gilt auch bei einem niedrigeren Ausgangswert: erhöht sich der Wert um mehr als 0,75 Nanogramm pro Milliliter Blut in einem Jahr, dann sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden. Auch für diese Vergleichswerte ist eine regelmäßige Vorsorge wichtig.
Liegt ein erhöhter PSA-Wert vor, wird mit einem Abstand von vier Wochen ein zweiter Test gemacht. Bestätigen sich dabei die Ergebnisse, wird der Urologe eine Biopsie der Prostata vornehmen.
Obwohl der PSA-Test derzeit als die zuverlässigste Art der Bestimmung von Prostatakrebs gilt, liefert auch er keine hundertprozentige Sicherheit. So können auch gutartige Prostatatumoren oder Prostataentzündungen den PSA-Wert erhöhen, und selbst mechanische Reize, z.B. vom Fahrradfahren, können den Wert kurzzeitig ansteigen lassen. Umgekehrt gilt: Nicht jeder Patient mit einem Prostatakarzinom hat zwingend einen erhöhten PSA-Wert.
Trotzdem raten Ärzte und Krankenkasse Männern zu dieser Vorsorgeuntersuchung. Seit der Test vor mehr als 20 Jahren eingeführt wurde, konnte die Sterblichkeit bei Prostatakrebs gesenkt werden. Selbsttests, die in der Apotheke angeboten werden, sind aufgrund ungenauer Ergebnisse nicht zu empfehlen und ersetzen nicht den Arztbesuch.
Ab dem Alter von 45 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die rektale Tastuntersuchung. Die Kosten für den PSA-Test werden nur übernommen, falls ein begründeter Verdacht besteht. Ansonsten muss der Patient diese Vorsorgeuntersuchung selbst zahlen.
Einen Aufklärungsfilm mit weiteren Informationen zum Thema Prostatakrebs finden Sie auf http://vielgesundheit.at/themen/urologie/prostatakrebs
aktualisiert am 07.12.2012