Anabolika sind zunächst einmal natürliche Bestandteile des menschlichen Körpers. Als männliche Sexualhormone steuern sie bei Männern beispielsweise das Sexualverhalten sowie den Bartwuchs. In ihrer üblichen Konzentration sind diese Hormone nichts Schlimmes - im Gegenteil: helfen Sie doch dem Körper dabei, die natürlichen Funktionen aufrecht zu erhalten. Überambitionierte Sportler greifen nun aber zu künstlichen Präparaten und flößen sich dadurch zusätzliche Sexualhormone ein. In der Folge kompensiert der Körper diese Überversorgung durch die Einstellung der eigenen Hormonproduktion. Dies ist der Grund für viele Nebenwirkungen, die durch den Missbrauch anaboler Steroide entstehen. So kann es zunächst zu einer Verkleinerung der Hoden sowie der Ausbildung weiblicher Brüste kommen. Gleichzeitig leiden Potenz und Fruchtbarkeit unter dem Ungleichgewicht des Hormonhaushalts.
Bei länger andauerndem Missbrauch steigt das Risiko einer Krebserkrankung ebenso wie das einer Leber- oder Herzerkrankung. Erste Anzeichen eines Anaboliamissbrauchs sind das vermehrte Auftreten von Akne sowie eine unnatürliche Vergrößerung des Bauchumfanges. Da die männlichen Sexualhormone auch für das Aggressionsverhalten verantwortlich sind, neigen Kraftsportler, die Anabolika nehmen, zu Stimmungsschwankungen und gefährden dadurch zusätzlich ihre Umwelt und ihre sozialen Kontakte.
Trotz der erheblichen gesundheitlichen Gefahren, die mittlerweile den meisten Menschen bekannt sein dürften, unterschätzen viele, insbesondere aber nicht ausschließlich junge Menschen die Risiken des Missbrauchs von Anabolika. Sie erkaufen sich den vermeintlich mühelosen und rasanten Weg hin zum viel beschworenen Schönheitsideal mit einem hohen Preis: ihrer Gesundheit und letztlich womöglich ihrem Leben.
Letzte Aktualisierung am 24.08.2011.