Neuesten Untersuchungen zufolge scheint die fast weltweit zu beobachtende kürzere Lebenserwartung von Männern nicht an biologischen Unterschieden zu liegen. Durchschnittlich 76,2 Jahre wird ein Mann in Deutschland und stirbt somit rund 5,6 Jahre früher als eine Frau. Ähnliche Zahlen finden sich in den meisten Industrieländern und nur in acht asiatischen und afrikanischen Staaten wird diese Homogenität durch die Tatsache durchbrochen, die offenbart, dass Männer länger als Frauen leben. Hierbei sehen Experten verstärkt den Grund darin, dass in diesen Ländern männlicher Nachwuchs besonders umhegt wird. Doch woran liegt es nun, dass rund um den Globus Männer früher das Zeitliche segnen?
Die Ursachenforschung selbst wird weltweit in vielen Bereichen durchgeführt: Physiologische, genetische sowie umweltbedingte und verhaltensspezifische Gründe liegen bei Ärzten und Wissenschaftlern gleichermaßen im Fokus. Lange Zeit galt die Annahme, dass biologische Unterschiede zwischen Frauen und Männern zu einer verfrühten Sterblichkeit beim männlichen Geschlecht führt. Zahlreiche Studien konnten jedoch diese These widerlegen und ließen erkennen, dass das persönliche Verhalten eines Menschen für ein langes oder kurzes Leben sorgt.
Während Frauen zumeist weniger Genussgifte konsumieren und sich vermehrt um eine gesunde Ernährung und somit Lebensweise sorgen, zeigt sich dem gegenüber, dass die meisten Männer hier ein wahres Schindluder mit sich selbst treiben. Hoher Alkohol- und Nikotingenuss, fettes Essen, Bewegungsmangel und Stress im Beruf werden in der Kombination mit weiteren negativen Verhaltensweisen zu einer Kombination, die eine deutlich kürze Lebenserwartung bei einem Mann auf den Plan rufen lassen. Hierbei wird der Gang zum Arzt ebenso weit von sich geschoben als auch ein riskantes Verhalten im Straßenverkehr oder beim Sport provoziert. Alltägliche Risiken werden in der Regel von Frauen weitestgehend reduziert und lieber wird beim Arzt ein Termin einmal mehr als einmal zu wenig vereinbart.
Folglich lebt das weibliche Geschlecht zumeist länger als es bei dem vermeintlich starken männlichen Geschlecht der Fall ist. Um auch als Mann eine höhere Lebenserwartung sein Eigen nennen zu können, würde es folgerichtig nicht schaden sich bei den Frauen so manches vom Verhalten abzusehen. Oder zumindest das Leben eines Mönches im Kloster anzustreben, denn erstaunlicherweise leben Mönche durchschnittlich nur knapp ein Jahr weniger als Nonnen und untermauern somit die Erkenntnis, dass männliche negative Verhaltensweisen die Lebenszeit verkürzen können.
Letzte Aktualisierung am 21.12.2010.