Die Reizblase ist ein Beschwerdebild, das sich durch übermäßigen und sehr häufigen Harndrang bemerkbar macht. Dadurch kann es auch zu einem ungewollten Harnabgang (Inkontinenz) kommen.
Obwohl eine Reizblase sehr unangenehm für Betroffene sein kann, findet sich keine durch ärztliche Untersuchung feststellbare Ursache. Der Harndrang entsteht, wenn sich die Blasenmuskulatur krampfhaft zusammenzieht. Am häufigsten finden sich solche Beschwerden bei Frauen zwischen 30 und 60 Jahren, sie tritt aber auch bei Männern auf. Zur Therapie der Reizblase gibt es eine Reihe von Möglichkeiten wie entkrampfende Medikamente, Psycho- und Verhaltenstherapie, Entspannungstechniken, Blasentraining und andere Methoden.
Bei einer Reizblase, die zu stärkeren Beschwerden führt, kann eine Behandlung angebracht sein. Die Reizblase ist ein Krankheitsbild, dessen Ursache die Medizin noch nicht feststellen konnte. Es kommt im Wesentlichen durch eine überaktive Harnblasen-Muskulatur zustande. Die Blase verkrampft und führt dadurch hauptsächlich zu einem ausgeprägten Harndrang, der häufig wiederkehrt. Dies kann auch zu einer Blasenschwäche beziehungsweise zu einem unwillkürlichem Abgang meist geringer Mengen von Harn führen (Inkontinenz).
Die Beschwerden im Rahmen der Reizblase treten spontan auf oder unter bestimmten Situationen und Auslösern. Dies können Stresssituationen und psychische Belastungen, kalte Füße, Rauchen, Alkohol- und Kaffeekonsum oder weitere Einflüsse sein.
Bei dem Krankheitsbild der Reizblase ist es wichtig, andere Erkrankungen mit organischen Ausprägungen auszuschließen. Ähnliche Symptome können bei einer Harnwegsinfektion, bei Prostata-Erkrankungen oder bei einer Gebärmuttersenkung bestehen.
Die Untersuchungen beinhalten eine detaillierte Befragung des Patienten (Anamnese), die einfache körperliche Beurteilung und eine Urinanalyse. Bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall oder Röntgen können aufschlussreich sein, andere Erkrankungen aufzudecken. Es ist für den Patienten zudem sinnvoll, ein Tagebuch über das Harnlassen zu führen (Miktionstagebuch).
Verschiedene Behandlungsformen können bei der Reizblase zum Einsatz kommen und eine Verbesserung bewirken. Dazu gehören die Einnahme von Medikamenten, die Durchführung von Maßnahmen wie Entspannungsverfahren oder Psychotherapie, ein Blasentraining oder andere Möglichkeiten.
Um die Krämpfe der Blasenwand aufzuheben, eignet sich vielfach die Gabe von Medikamenten. Es handelt sich um Arzneimittel, die gegen die Kontraktion (Zusammenziehen) der Harnblasen-Muskulatur wirken. Hauptsächlich kommen gegen den Blasenkrampf Mittel aus den Gruppen der Anticholinergika und der Spasmolytika zum Einsatz. Auch einige andere schulmedizinische sowie pflanzliche Medikamente können hilfreich sein. Antibiotika sollten allerdings nicht gegeben werden.
Da seelische Belastungen und bestimmte Situationen eine Rolle bei der Reizblase spielen, ist eine Psychotherapie bei dem Beschwerdebild sinnvoll. Psychotherapeuten bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten an. Eine besonders geeignete Therapieform ist oft die Verhaltenstherapie. Der Patient trainiert sich und seine Blase, nur in bestimmten Zeitabständen zur Toilette gehen zu müssen.
Entspannungstechniken, die im Übrigen auch ein Teil der Psychotherapie sein können, helfen oft ebenfalls bei der Reizblase. Die gängigsten Formen, die bei den Beschwerden angewendet werden, sind die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson und das Autogene Training. Patienten können diese Verfahren erlernen und sie Tag für Tag selbst anwenden.
Das Blasentraining (Kontinenztraining) ist besonders dann angezeigt, wenn bei der Reizblase auch unwillkürlich Harn aus der Blase tritt (Inkontinenz). Das Training beinhaltet unter anderem Übungen für den Beckenboden und das Zurückhalten von Harn trotz des Dranges. Das Kontinenztraining verhilft den Patienten zu Sicherheit in Situationen, in denen sie nicht schnell eine Toilette aufsuchen können. Das Training kann unter Anleitung erfolgen, soll aber vor allem alleine im Alltag vom Patienten durchgeführt werden
Es existieren noch einige weitere Methoden, mit denen eine Reizblase behandelt werden kann. Teils handelt es sich um einfache Mittel. Patienten mit Reizblase sollten dafür sorgen, dass sie genügend trinken beziehungsweise nicht aufgrund der Beschwerden zu wenig Flüssigkeit aufnehmen. Auf Alkohol und Kaffee sowie Zigaretten sollten sie verzichten. Ein weiteres Beispiel der Behandlung der Reizblase ist die Elektrostimulation, durch die die Überaktivität der Blasenwand vermindert werden kann und der Beckenboden trainiert werden kann.
Meist lässt sich mit einer geeigneten Therapie die Reizblase wieder unter Kontrolle bringen, so dass die Beschwerden verschwinden oder nur noch gering ausgeprägt sind.
Letzte Aktualisierung am 11.03.2021.