Snowboarden ist immer beliebter geworden. Einziger Nachteil: Man braucht Schnee. Und um dieses „Manko" auszugleichen, gibt es jetzt das Sandboarden, das dem schnellen Abfahren im Schnee in nichts nachsteht. In der Oberpfalz gibt es jetzt die richtigen Voraussetzungen dafür. Dort fällt tonnenweise Quarzsand an, durch die Kaolinförderung. Dieser wurde aufgeschüttet und ein Berg mit mehr als 100 Metern Höhe entstand. Die 45 Grad-Neigung ist schon seit den 80er Jahren beliebt wie kaum ein anderes „zufällig" entstandenes Highlight. Genannt „Monte Kaolino" ist der Berg das Mekka der Sandboarder - Szene. Skier oder Boards können ausgeliehen werden, von denen, die keine eigene Ausstattung dabei haben. Sogar einen Lift hat man eingerichtet, damit man den Berg nicht zu Fuß erklimmen muss. Inzwischen gab es schon 10 Sandboard-Weltmeisterschaften, es gibt, ganz ähnlich dem Skifahren, Riesenslalom und andere Disziplinen. Snowboarder haben so die Möglichkeit, auch im Sommer zu üben und zu trainieren. Die übliche Kleidung beim Sandboarden sind T-Shirt und Shorts, und deshalb sind Schürfwunden und kleine Verletzungen vorprogrammiert. Da der Sand im Gegensatz zum Schnee kleine gleitende, sondern eine bremsende Wirkung hat, muss man sich umstellen, wenn man beides macht. Das Gleichgewicht muss anders gehalten werden. Um das Brett gleitfähig zu machen, ist Öl strengstens verboten. Eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung droht. Was aber erlaubt ist, und auch ein wenig hilft, ist eine Mischung aus Spülmittel und Mineralwasser.
Die Boards sind die gleichen, die im Winter verwendet werden, es ist im Prinzip wirklich der gleiche Sport wie das Snowboarden. Aber dennoch ist das Gefühl beim Fahren ein ganz anders. Dafür verantwortlich sind vor allem die anderen Eigenschaften des Sandes. Dass der Körper beim Snowboarden durch den Skianzug ganz anders geschützt ist, kommt hinzu. Aber wer möchte schon bei sommerlichen Temperaturen mit dem Skianzug herumlaufen. Das Sandboarden ist eine Funsportart für schönes Wetter und Sunshinefeeling. Da müssen dann die unangenehmeren Stürze in Kauf genommen werden, sagen die begeisterten Anhänger des Sports. Der Nachteil: Während im Winter das Snowboarden überall dort möglich ist, wo es einen Hang und Schnee gibt, muss für das Sandboarden eine Piste angelegt werden. Deshalb sind die Möglichkeiten, diesen Sport auszuüben, recht eingeschränkt. Entsprechende Abfahrten sind nicht möglich, wo der Hang nicht speziell dafür hergerichtet wurde. Man kann nicht in irgendeiner Sandgrube starten und anderswo gibt es keine Möglichkeit, große Sandhaufen zu finden. So wird der Sport zwar sehr beliebt aber immer eingeschränkt bleiben, da es nicht genügend Möglichkeiten gibt ihn auszuüben. Eventuell kommen die Betreiber von Sportanlagen oder Funparks noch dahinter, hier mit relativ wenig Geld ein Highlight schaffen zu können, das viele Sportler anzieht. Gerade in Tourismusregionen sollte das von Vorteil sein. Vielleicht können auch Hänge, die im Winter zum Skifahren genutzt werden, und ohnehin einen Lift besitzen, entsprechend mit Sand präpariert werden.
Letzte Aktualisierung am 24.01.2012.