Windsurfen kennt inzwischen jeder. Aber Kitesurfen ist eine neue Trendsportart, die Deutschland erobert. Die Surfer heben mit einem Lenkdrachen ab. 10 Meter hoch und bis zu 100 Meter weit können sie damit springen. Günstiger Wind wird auch hier gebraucht. Ein Neoprenanzug gehört ebenso zur Ausstattung, wie der Lenkdrachen und ein Board. Natürlich braucht man noch einen Strand. Die Zugkraft des Drachens ist so groß, dass der Surfer über das Wasser gezogen wird. Die Fläche des Drachens kann variieren zwischen 3 und 25 Quadratmeter. Schon bei Windstärke 3 können die Kitesurfer loslegen. Die Leine, die den Sportler mit dem Drachen verbindet, ist rund 30 Meter lang. „Bungeespringen nach oben" sagen die Kitesurfer dazu, wenn sie sich nicht nur über das Wasser ziehen lassen, sondern auch noch Sprünge in der Luft machen. Die Kraft des Windes ist es, die dafür sorgt, dass man abhebt. Die Kitesurfer versuchen, während sie in der Luft sind, Sprünge, Drehungen und Saltos, mit denen sie sich übertreffen wollen. Aber dann kommt eines der schwierigsten Dinge, nämlich wieder sicher auf dem Wasser zu landen.
Wer es versuchen möchte, sollte das auf alle Fälle unter fachkundiger Anleitung tun. Denn sonst kann es gefährlich werden. Bei starkem Wind ist der Drachen so gewaltig und entwickelt solche Kraft, dass manchmal nur der letzte Schritt in der Not bleibt: Den Drachen auszuklinken und sich so von ihm zu lösen. Die Seile, mit denen der Drachen am Sportler befestigt ist, kann auch anderen zum Verhängnis werden, wenn man sich damit nicht auskennt. Das Kitesurfen lernt man am Besten in einer der dafür vorgesehenen Schulen. Dort kann man sich auch eine Ausrüstung leihen. Wer sich alles, was dazugehört kaufen möchte, muss mit rund 2.000 Euro rechnen.
Abwandlungen des Sports gibt es auf Eis und Schnee. Es gibt Schnupperkurse, die in zwei Tagen die wichtigsten Grundlagen vermitteln. Wer sich das Kitesurfen zutraut, sollte auf alle Fälle ein guter Schwimmer sein. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man windsurfen kann, aber es ist natürlich keine Bedingung. Eine Urlaubssportart ist es schon deshalb, weil viele am Wasser die freien Wochen im Jahr verbringen, und wen hier eine solche Schule lockt, der kann innerhalb des Urlaubes viel lernen und Spaß haben. Aber man sollte keinesfalls leichtsinnig werden. Die Funsportart ist gefährlich und sieht nicht nur so aus. Unfälle vermeiden oder zumindest deren Ausgang beeinflussen kann nur, wer das Gerät beherrscht und auch in ungewöhnlichen Situationen die Nerven behält. Etwas einfacher und auch weniger gefährlich ist das Wasserski fahren, was man ebenfalls fast überall an Stränden angeboten bekommt. Vielleicht ist das für Anfänger ja genug Spaß und Spannung. Das Kitesurfen wird sich sicher nicht zu einer Breitensportart entwickeln, ist aber für die Jugendlichen von heute ein ungeheurer Spaß, wenn auch mit Risiko.
Letzte Aktualisierung am 24.01.2012.